
Ich habe meinen Rückflug vorverlegt. Es ist doch etwas anderes, mit Mitte 20, 30, bis 40 allein auf Urlaub zu fahren, als mit Anfang 50. In meinem Kopf fühle ich mich noch jung, voller Energie und Abenteuerlust – aber die Selbstwahrnehmung und die Art, wie die Umwelt auf einen reagiert, unterscheiden sich gewaltig.
Der Versuch, sich jung zu fühlen
Auf einem Rave abzuhängen oder bis in den Morgen in den Clubs zu feiern, fühlte sich dieses Mal… anders an. Früher war das alles selbstverständlich: allein irgendwo hingehen, Menschen kennenlernen, Gespräche beginnen – es ergab sich einfach von selbst. Doch heute scheint das nicht mehr so leicht zu funktionieren. Vielleicht ist es Respekt, vielleicht wirkt man auf die jungen Leute eher distanziert oder sogar suspekt. Und selbst fühlt man sich zurückhaltend: Junge Menschen anzusprechen, wirkt unpassend – zumindest empfinde ich das so.

Allein ist allein
Ich habe gemerkt, dass selbst der schönste Strand, das beste Essen oder die eindrucksvollste Landschaft nichts daran ändern können, dass man allein ist, wenn man allein reist. Früher war das kein Problem, ich genoss diese Freiheit. Doch heute, mit mehr Lebenserfahrung und einer klareren Vorstellung davon, was mir wirklich wichtig ist, merke ich: Es fühlt sich einfach anders an.

Eine wertvolle Erkenntnis
Trotzdem bin ich froh, diesen Urlaub gemacht zu haben. Es war eine erholsame Zeit, aber auch eine realitätsnahe. Ich habe erkannt, dass ich alleine reisen in dieser Lebensphase nicht mehr als erfüllend empfinde. Und ich habe auch gemerkt, dass es Zeit ist, wieder mehr Energie in eine Beziehung zu investieren – in einen Menschen, mit dem ich mein Leben teilen kann.
Das ist doch eigentlich schön, oder? Ich sehe es zumindest so: als ein neues Projekt. Und wenn ich eines liebe, dann ist es, an einem Projekt zu arbeiten, bis es Form und Substanz gewinnt.
Mexiko, danke für diese Erkenntnis. Ich nehme sie mit und starte neu durch – zuhause.
Euer
Luvi