Was könntest du anders machen?

Das Leben ist wie eine Reise: Manchmal gibt es keinen einfacheren Weg, als den direkten Pfad zu nehmen. Doch wer kennt es nicht? Die Verlockung einer Abkürzung hier, einer vermeintlich cleveren Entscheidung dort. Doch wenn ich eines gelernt habe, dann ist es das: Abkürzungen sparen nicht immer Zeit, sie bringen oft nur unnötige Umwege mit sich.
Ich habe meinen Blog gestartet, um anonym meine Gedanken und Erlebnisse zu teilen. Die Idee war, ohne den Druck von Freunden, Bekannten oder geschäftlichen Verbindungen einfach frei zu schreiben. Doch die Anonymität hat ihren Preis: Die Reichweite bleibt auf der Strecke, und plötzlich merkt man, wie schwierig es ist, ein Publikum zu finden, wenn man sich nicht persönlich zeigt. Es gibt so viele Blogs da draußen – warum sollte jemand ausgerechnet meinen finden?
Genau hier zeigt sich, dass auch ich versucht habe, eine Abkürzung zu nehmen. Ich wollte die Vorteile eines anonymen Blogs nutzen, ohne die Herausforderungen der Reichweite wirklich zu bedenken. Doch die Erkenntnis ist klar: Wer etwas erreichen will, muss sich zeigen, präsent sein, sichtbar werden. Ohne das bleibt man im Schatten.
Interessanterweise spiegelt sich dieses Muster in vielen Bereichen meines Lebens wider. Ein persönliches Beispiel: Als es mir in einer schwierigen Phase nicht gut ging, suchte ich schnell einen Psychiater auf, um das Problem möglichst rasch zu lösen. Antidepressiva und Beruhigungsmittel schienen die einfache Antwort zu sein. Ohne Erfolg! Doch erst eine langfristige Gesprächstherapie – über ein Jahr hinweg – brachte nachhaltigen Erfolg. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass Abkürzungen oft nicht zum Kern des Problems führen.
Und hier kommt der scheinbare Widerspruch ins Spiel: Mein Blog basiert mittlerweile fast vollständig auf der Zusammenarbeit mit einer KI. Ursprünglich war der Blog als Reiseblog gedacht, doch die Arbeit mit der KI hat das Projekt in eine ganz andere Richtung gelenkt. Die KI übernimmt fast die gesamte Arbeit = Abkürzung. In diesen Fall nicht ganz, es ist spannend und inspirierend, mit einer Technologie zu arbeiten, die sowohl die Kreativität als auch die Effizienz steigert. Dennoch bleibt die Frage: Ist das auch eine Abkürzung? Oder ist es ein neuer Weg, der zeigt, wie sich Ziele und Ansätze im Laufe der Zeit entwickeln können? Aber Texte in Bildern zu generieren bleibt eine Herausforderung (siehe Titelbild). Das Sie in jeden Text Werbung für sich und ungefragt dazu generiert, nervt auch – aber ich lass es bisher immer im Text.
Was würde ich also anders machen? Vielleicht würde ich mich trauen, meine Stimme persönlicher zu machen, trotz z.B. Rechtschreibfehlern. Es bleibt jedoch ein Widerspruch: Ich predige, keine Abkürzungen zu nehmen, und finde mich selbst oft dabei, genau das zu tun. Doch ist das nicht auch menschlich? Es gibt zahlreiche Beispiele von Persönlichkeiten, die selbst nicht konsequent nach ihren Prinzipien handeln und trotzdem Recht haben. Ich nehme mir nicht den Anspruch, ein Vorbild zu sein. Aber meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass Abkürzungen vielleicht kurzfristig Erfolge bringen, langfristig jedoch oft zum Scheitern führen. Sie hinterlassen immer einen Mangel, eine Lücke, die später zu spüren ist.
Wenn ich jedoch den direkten Weg genommen habe, war das Ergebnis nachhaltig, langfristig wertvoll und stabil. Deshalb möchte ich – nicht predigen, sondern freundlich appellieren – an alle, die Studieren oder sonstige Projekte angehen: Nehmt euch die Zeit, den Prozess zu durchlaufen. Es lohnt sich, keine Abkürzungen zu nehmen. Und wenn wir uns wirklich Mühe geben, schaffen wir etwas, das nicht nur für den Moment besteht, sondern langfristig Bedeutung hat. Oder zumindest eine Balance zu finden. Denn manchmal sind es die Wege, die uns wirklich weiterbringen.
Manchmal sind es die kleinen Umwege, die uns die schönsten Aussichten bieten. Und genau das nehme ich aus dieser Erkenntnis mit.
LG
Luvi